Dann muss aber ne richtig fette Anlage auf dem Dach haben. Ich hab knapp 15kWp installiert und bei dem Wetter der letzten Tage bekomme ich mal so eben meinen regulären Verbrauch gedeckt bzw. kann etwas einspeichern und nachts verbrauchen. An Überschuss zum Laden ist da nich mehr zu denken.
Ich hab vor zwei Jahren zu Tibber gewechselt und muss nach Analyse der Kosten sagen, das sich ein dynamischer Tarif auch bei einer PV lohnt - zumindest für mich persönlich. Liegt aber vielleicht auch an dem Speicher, denn ich wetterabhängig zu günstigen Zeiten lade und damit dann die zum Teil exorbitant hohen Spitzenpreise zu meiden.
Unsere Anlage ist vergleichbar groß und hat 22 kW Speicher.
Wir laden überwiegend dann, wenn die PV Peak-Leistungen liefert. Zudem nutze ich EVCC zum intelligenten Laden, was deutlich besser funktioniert als die meisten angeblich smarten Wallboxen. Die FORD App kann man vergessen, was smartes Laden angeht. Da läßt sich überhaupt nichts steuern.
Gerade im Winter bei schönem Wetter wird auch mit Speicher oft zwangsläufig eingespeist - weil die Leistung der Anlage die Summe aus Eigenverbrauch plus 4,6 kWh übersteigt (die Spitzenleistung der Anlage ist bei niedrigen Temperaturen sogar besser als im Sommer, nur ist halt die Zahl der Stunden deutlich geringer). Die meisten PV-Speicher haben eine maximale Leistung des Wechselrichters von 4,6 kW, d.h. wenn mehr Überschuss als 4,6 kWh da ist, wird der zwangsläufig eingespeist, weil der Speicher gar nicht mehr als 4,6 kW pro h aufnehmen kann. Unsere Anlage liefert auch im Winter bei schönem Wetter in der Regel mindestens 2h am Tag deutlich mehr als Eigenverbrauch + 4,6. Wenn ich zu diesen Zeiten (das ist im Winter in der Regel zwischen 10 und 14 Uhr) laden kann, bringt das schon einiges (das können schon 10 kWh sein). Uns reicht es oft für die durchschnittliche Tagesfahrleistung. Natürlich nicht, wenn ich täglich 50 % des Akkus mit meiner Tagesfahrleistung verbrauche. Wir haben unsere Einspeisung in den kalten Monaten auf unter 20 kWh im Monat gedrückt, da lohnt sich ein Blick auf den Zähler. Da ich die Anlage mit einem Smart Home System überwache, sehe ich das in Echtzeit. Ohne intelligentes Laden war die Einspeisung deutlich höher. Den nicht eingespeisten Strom laden wir ins Auto. Zudem ermöglicht es EVCC bis zu einem bestimmten Ladestand des Hausspeichers dessen Ladung zu priorisieren. Erst beim Erreichen eines Ladestands, der mich über die Nacht bringt, lade ich bevorzugt ins Auto (wenn ich nicht ohnehin zu viel Überschuss habe). So erreichen wir eine Eigennutzung von mehr als 70% übers Gesamtjahr, d.h. wir speisen weniger als 30 % des erzeugten Stroms übers Jahr ein.
Seit ich mit EVCC lade habe ich im Normalfall 80%+ an PV-Anteil beim Ladestrom. Daher lohnt sich für uns der dynamische Tarif nicht, aber das hängt natürlich von den individuellen Rahmenbedingungen ab (wir heizen zudem mit WP und bekommen den Strom dafür (wegen steuerbarem Verbraucher) günstiger als im Schnitt bei Tibber zur günstigsten Tageszeit- was bei uns im Winter die bestimmende Größe beim Stromverbrauch ist). Soweit ich das sehe bietet Tibber keinen eigenen Tarif für WP-Strom. Geht ja auch kaum, weil Tibber den tatsächlichen Börsenstrompreis plus Grundgebühr zeitaktuell berechnet.
Wenn das Auto tagsüber nicht zu Hause ist, sieht die Rechnung vermutlich anders aus.
Hilfreich ist im Winter auch einphasiges Laden - so habe ich ein größeres Ladefenster ohne Strombezug. Dreiphasig brauche ich ja mindestens 4 kWh Überschuss (unter 6 A pro Phase lädt das Auto nicht). Habe ich die nicht, ziehe ich mir den Hausspeicher leer. Einphasig reichen mir 1,4 kWh Überschuss. Klar, ich habe dann höhere Ladeverluste, aber das ist mir bei PV-Überschuss ziemlich egal.