Erkenntnis eines E-Neulings zum Laden auf Langstrecke

  • Nun liegt die erste, echte längere Reise hinter mir und ich bin - für alte Hasen sicherlich nicht überraschend und bestimmt schon Banalität - zu einer nicht unwesentlichen Erkenntnis bzgl. (der Vorbehalte zum) Laden auf Langstrecke gelangt.


    Die Strecke wird hier beschrieben: RE: Verbrauch Langstrecke


    Was habe ich vor der ersten "elektrischen" Urlaubsreise nicht geplant und gerechnet, geschaut, Tourenpläne geschmiedet und Ladestopps festgelegt? Nun, da diese intensivst geplante erste Urlaubsanfahrt mit unserem ersten E-Fahrzeug hinter uns liegt, kann ich schonmal sagen, daß sämtliche Planung für die Katz war und alles anders kam, dies aber trotzdem sehr positiv zu bewerten ist.


    Erste Planänderung war schon mal die, daß wir doch nicht mitten in der Nacht starten wollten, um die frühe Fähre in Rostock zu erreichen, sondern daß wir uns am Nachmittag vor der nächtlichen Anfahrt für ein Hotel am Abfahrtsort unserer Fähre entschieden, um den Streß zu minimieren. Das hätten wir vermutlich auch mit unserem Diesel so gemacht, da wir sowieso eigentlich immer die eher entspannten Urlaubsanreisefahrer sind. Also sind wir einen Tag früher los und so fiel die erste Ladestation aus. Angedacht war, je nach Belegung, bei Ionity in Heiligengrabe zu laden oder bei Ionity Rostock. Letztendlich wurde dann in Rostock am Hotel über Nacht AC geladen. Und auch sonst wurde nirgends so geladen wie ursprünglich geplant.


    Lediglich zwei Säulen waren auch die der Planung aber auch dort war die Ladezeit eine andere. Weil man eben nicht "zum Laden" wie "zum Tanken" fährt. Das "Tanken" ist bei einem E-Fahrzeug, anders als beim Verbrenner - zumindest bei unserer Art zu Reisen - kein separater Vorgang; es geschieht nebenbei. Man lädt während des Einkaufens, während des Essens (und wir aßen nicht, weil wir luden, sondern weil wir Hunger hatten)... etc. Zumindest wir machten hauptsächlich eigentlich immer etwas anderes und das Auto wurde derweil nebenbei aufgeladen. In Norwegen und Schweden funktioniert das dank gut entwickelter Ladeinfrastruktur super.


    Ja, das Befüllen eines Tanks mit Verbrennerkraftstoff ist auf der Stoppuhr deutlich schneller als das Laden eines E-Fahrzeuges, aber während ich Diesel oder Benzin tanke, mache ich nichts anderes. Ich fahre zu einer Tankstelle, tanke und suche mir ggf. dann einen Parkplatz um einzukaufen oder speisen zu gehen. Beim E-Auto spare ich mir diesen Teil. Ich fahre auf einen Parkplatz mit - hier im Norden bisher eigentlich immer - vorhandener Ladesäule, schließe an und mache mein Ding. Kein "geht schonmal ins Restaurant/ins Geschäft, ich tanke noch schnell und komme dann nach" oder eine sonst nicht nötige Unterbrechung der Fahrt, nur weil ich tanken muß. Nein, man macht eigentlich immer etwas anderes und tankt wirklich nebenbei.


    Auf unseren gut 1.400 km zum Ferienhaus gab es nicht einen Ladevorgang, bei dem wir nur des Ladens wegen hielten und sinnlos warteten. Es war Essenszeit und wir wollten Essen, also luden wir nebenbei. Wir wollten in einer charmanten Stadt etwas Pause machen und shoppen, also luden wir nebenbei. Wir kauften im Supermarkt vorm Ferienhaus Lebensmittel ein, also luden wir nebenbei. Klar sollte man planen, aber schön ist zu erkennen, daß auch das Thema Laden nicht so heiß gegessen wird, wie es gekocht wird.


    Persönlich bin ich der Meinung, daß ich die Zeit an der klassischen Tanke sogar gespart habe, ohne daß ein Zeitaufwand für das Laden dazugekommen wäre. Ein Plus an Urlaubsqualität, wie ich finde. Auch wenn zugegebenermaßen das Anfahren einer klassischen Tankstelle bisher auch kein Weltuntergang war. Trotzdem ist es so, daß das Argument der "langen Wartezeit" an der Säule nur des Ladens wegen bei unserer Art zu Reisen ganz und gar nicht greift.


    Bild: Gestern beim Laden während des Einkaufs im Supermarkt vorm Erreichen des Ferienhauses.


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    Explorer Premium 77 RWD, magn. grey, Befestigungspunkte, Fahrerassistenz, Wärmepumpe, AGR-Sitze, Panoramadach, AHK, 20-Zoll Bereifung, Fordflatrate+, Leasing 80.0000 km in 4 Jahren - so am 3. Dezember 2024 bestellt; unverb. Liefertermin 1. April 2025, geplanter Produktionstermin 31. März, neuer, geplanter Produktionstermin 8. April; gebaut am 9. April, geplante Anlieferung Händler 12. April KW 19 (5. bis 9. Mai).. Anlieferung 9. Mai, Zulassung 15. Mai, Übergabe 16. Mai.

    10 Mal editiert, zuletzt von tvinnefossen ()

  • ... und noch eine Erkenntnis/Meinung wurde bezüglich Urlaub im Ferienhaus mit einem E-Fahrzeug gewonnen. Vielleicht interessant für E-Neulinge, die es auch für den Ferienhausurlaub in den Norden zieht.


    Bei der Ferienhaussuche habe ich etwas darauf geschielt, daß das Ferienhaus eine Lademöglichkeit hätte, unser ursprüngliches - wegen Unbewohnbarkeit nicht angenommenes - Ferienhaus sollte zumindest eine dafür abgesicherte Steckdose haben, für die ich mir im Vorfeld extra einen Ladeziegel besorgt habe. Zumindest augenscheinlich war aber auch dort diese Lademöglichkeit nicht vorhanden, bzw. hätte ich mich nicht getraut, in der Garage oder am Haus die Steckdose dafür zu nutzen. Zu diesem Zeitpunkt war mir aber schon klar, daß man - zumindest wenn man wie wir sowieso immer nach Norwegen fährt - auf eine Ladestation am Ferienhaus getrost verzichten kann (okay, das Laden wäre vermutlich etwas günstiger, aber hey, es ist Urlaub). Unser Ersatzhaus hat keine Ladestation und sie wird uns auch nicht fehlen. Das erweitert die Ferienhausauswahl fürs nächste Mal ungemein.


    Bild: Ferienhaus in den Bergen irgendwo in Norwegen ohne Ladestation und ohne dadurch verursachte Probleme 8)


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  • Wenn man sich das "Nebenbeiladen" verinnerlicht, dann ist da auch der Streß raus.

    Genau das ist der Punkt! Ich habe auf diesen 1.400 km gelernt, daß zuvor das Tanken etwas war, das man der Fahrt zurechnen mußte. Auch wenn es zunächst etwas schräg klingt, gehört das Laden währen einer Urlaubsreise tatsächlich aber eher nicht zum Fahren, da man das macht, während man andere Dinge tut, die man auch mit einem Verbrenner getan hätte (zumindest ist das bei uns so): Essen, Bummeln, Schoppen Sightseeing etc.. Im Grunde sind wir wie immer gefahren, nur daß das Tanken wegfiel. Ich habe lediglich nach dem Einparken zur geplanten Aktivität noch schnell den Wagen angestöpselt, ließ das Auto stehen und machte Urlaub..

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  • Danke und schönen Urlaub, falls er noch anhält und weiterhin gute Fahrt. Wenn man diesen Schritt der "steht er, lädt er" Mentalität verinnerlicht und in Regionen unterwegs ist, wo das möglich ist, kann man tatsächlich viel entspannter sein und "vergisst" eigentlich das Laden als einen Aufwand zu verstehen.

    Eine gewisse Planung, meist macht diese ja das Auto bereits, kann als Backup helfen, ich schaue immer, wann die nächste Ladestelle wäre, wenn ich bspw. das Gefühl habe, eine Pause wäre so langsam notwendig :)

    Die Insassen finden inzwischen diese Ladepausen entspannend, weil man nicht vor einer, leider meist schmuddeligen, Autobahndixiklohaltestelle sein Bedürfnis erledigen muss, sondern an einer gut versorgten Servicestation und der kurze Weg zum 1€ Klos wird als Lockerungsübung verstanden.

    Etwas anders sieht es bei Langstreckenberufsfahrern aus, hier wird nicht immer so dem chilligen Fahrvergnügen nachgegangen und die Umstellung stärker erlebbar.

  • Toller Bericht.

    Vielleicht habe ich es überlesen, aber interessant wäre für mich noch zu wissen mit welcher Ladekarte/Abo du unterwegs bist?

    Und machst du das Laden dann davon abhängig wo du ladest?

    Geschrieben hatte ich dazu tatsächlich noch nichts. Daß mir das nicht in den Sinn kam, mag womöglich daran liegen, daß ich besonders im Urlaub eigentlich nicht darauf achte, bei welchem Anbieter ich lade. Natürlich habe ich in einem Ort mit mehreren Anbietern mal kurz geschaut, welcher günstiger ist. Und auch bei unserer Essenspause in Schweden habe ich zwei Minuten gewartet bis Ionity frei wurde und bin nicht zur verwaisten Allego-Station nebenan gefahren. (die 2 Minuten wurden mir per Handzeichen von einem freundlichen Ladenden angedeutet, wäre das nicht geschehen, hätte ich vielleicht die Alternative genommen).


    Als Abo habe ich nur das Ionity-Power-Abo, welches es von Ford zum beim Erwerb des Fahrzeugs dazugab. Ansonsten habe ich mir vor dem Urlaub einige in Schweden und Norwegen gängige Ladeanbieter-Apps Installiert und mich dort angemeldet. Aber ganz grundsätzlich nehme ich halt die Säule, die da ist. Nicht weil ich jemand bin, der mit Geld um sich werfen könnte, sondern weil ich einerseits Urlaub habe und ich andererseits die Ladekosten über den gesamten Nutzungszeitraum des Wagens zur Bewertung heranziehe. Und da ich Daheim i.d.R für 0 €/kwh Überschuß der PV-Anlage lade oder eben günstigeren Strom meines Anbieters, bleibe ich auch mit ein paar teureren Urlaubsladungen weit unter den Kosten für 100 km, die ich bei meinem verkauften DIesel hätte und habe mir damit Urlaubszeit und Lebensqualität "erkauft". Als Beispiel: Mein Diesel hatte in seinem letzten Jahr auf 19.500 km Kraftstoffkosten von 11,58 €/100 km. Mit dem Explorer habe ich nun gut 6.000 km runter und liege durch die besagte Mischung inklusive der auch mal teureren Urlaubsladungen bei 3,57 € /100 km. Von daher ist es mir im Urlaub dann tatsächlich eher egal, was die kwh an der Ladesäule gerade kostet und mache mein Ladeverhalten davon nicht abhängig. Bis zu den 11,58 €/100 km wird es immer Luft geben. Ich möchte nicht Weltmeister im billigsten Laden werden, sondern eher der "zufriedenste Urlauber" im Umkreis. 8)



    Meine Ladepreise während der Anfahrt:


    Zuhause für 0 € auf 100% geladen


    AC-Laden in Rostock am Hotel, dazu vor Ort die "Wirelane"-App heruntergeladen und eingerichtet: 0,59 €/kwh (der 22kw-Chgarger lud nur mit 6,7 kw aber das hat trotzdem gereicht)

    DC-Laden in Schweden bei "Ionity": 3,50 SEK/kwh 0,31 €/kwh - geladen über Ford-Oval-Network-Card

    DC-Laden in Schweden bei "OKQ8", 5,39 SEK/kwh 0,48 €/kwh, geladen über vor dem Urlaub installiere und eingerichtete App des Anbieters

    DC-Laden in Norwegen bei "Ionity". 3,50 NOK/kw/h 0,25 €/kwh Ford-Oval-Network-Card

    DC Laden in Norwegen bei "Ragde"; 5,49 NOK/kwh 0,46 €/kwh, gibt keine App, Kreditkarte

    DC Laden in Norwegen bei "Mer"; 5,89 NOK/kwh 0,50 €/kwh; geladen über vor dem Urlaub installiere und eingerichtete App des Anbieters (bisher die am schönsten gelegene Ladesäule :) )

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  • Die Ladepreise sind aus meiner Sicht äußerst attraktiv. Mir scheint in Norwegen/Schweden sogar weit günstiger als in D. Ich habe bisher in D (außer Ionity) immer über 0,50/kWh bezahlt (DC oder AC). Bei manchen Hotels in D gibt es allerdings Pauschalen inkl. Parkgebühr. Diese sind unabhängig vom Ladestand und sehr günstig.

    Bestellt am 24.7.2024: Ford Explorer, 77 KWH, 210 KW (286 PS), Artic Blue Metallic, Fahrerassistenz-Paket, Ford Ergonomie-Sitz, Ganzjahresreifen (wintertauglich), Garantie- Schutzbrief: Ford Flatrate+ 4 Jahre 40.000 km. Produktionsbeginn 4.11.2024, Lieferung zum Händler 26.11.2024 (4 Monate 2 Tage), Zugelassen am 6.12.2024 (11 Tage)

  • Bei manchen Hotels in D gibt es allerdings Pauschalen inkl. Parkgebühr. Diese sind unabhängig vom Ladestand und sehr günstig.

    In "unserem Hotel" welches wir seit einigen Jahren auf unseren Reisen nach Dänemark zur Zwischenübernachtung nutzen (auch damals schon mit einem Diesel, obwohl wir durchfahren könnten - wir mögen es im Urlaub halt gemütlich), werden wir im Oktober als Hotelgäste sogar kostenlos laden können und die Ladesäule konnte darüber hinaus auch reserviert werden. Das ist deutlich mehr als man erwarten darf.

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  • Ich habe bisher festgestellt, dass eine Reservierung manchmal an der Disziplin der Gäste im Hotel scheitert. Oft sind die Ladesäulen von anderen PKWs belegt und das Hotal lässt es einfach laufen evtl. in Ausnahmen mit Blockiergebühr. Welche Erfahrungen hast du.

    Bestellt am 24.7.2024: Ford Explorer, 77 KWH, 210 KW (286 PS), Artic Blue Metallic, Fahrerassistenz-Paket, Ford Ergonomie-Sitz, Ganzjahresreifen (wintertauglich), Garantie- Schutzbrief: Ford Flatrate+ 4 Jahre 40.000 km. Produktionsbeginn 4.11.2024, Lieferung zum Händler 26.11.2024 (4 Monate 2 Tage), Zugelassen am 6.12.2024 (11 Tage)