Ich denke, die "Wahrheit" liegt irgendwo dazwischen. Auf der einen Seite, bringt dem Kunden das in Verzug setzen und das anschließend nötigenfalls Stornieren des Vertrages letztendlich kein Auto und der Streß und die lange Wartezeit gehen bei der darauffolgenden Bestellung von vorne los. Auf der anderen Seite sind Inverzugsetzungen und Stornierungen womöglich die einzigen Wege, den Marktakteuren klar zu machen, daß es so, wie gehandhabt, nicht geht. Man selbst hat dann zwar immer noch kein Auto, aber die Vertragspartner haben ein Problem. Und vielleicht ja dann den Antrieb solche Probleme zukünftig zu vermeiden.
... es stehen ja doch etliche sofort Verfügbare Fahrzeuge bei den Händlern rum. Die sind vielleicht sogar froh, wenn der Ausstellungsraum etwas luftiger wird und machen einen guten Preis. Oder er kauft einen Vorführer, oder ein anderes Modell eines anderen Herstellers usw. usw.
Letztendlich hat der Händler es ja auch in der Hand, den Kunden irgendwie mobil zu halten, wenn er das Auto zu einem gewissen Zeitpunkt braucht. Ich hatte das ja 2022 bei den Enyaqs erlebt. Da hatten Händler den Kunden Ersatzfahrzeuge kostenlos oder zu einer günstige Miete angeboten. Mein Enyaq hatte einen unverbindlichen Liefertermin von Mai 2022, ab Juni hatte Skoda meinem Händler "Ersatzmobilität" zugesagt. Ich hab sie aber nicht in Anspruch genommen, weil ich ja auch sonst mobil war.
Aber wenn der Händler/Hersteller den Kunden, der dringend ein Fahrzeug braucht, im Regen stehen läßt, kann ich auch nachvollziehen, wenn der Kunde die rechtlichen Optionen wahrnimmt, die er hat. Ich bin grundsätzlich ein Freund von fairem und partnerschaftlichem Verhalten. Aber es sollte von beiden Vertragsparteien erfolgen.